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PORSCHE 911 GT3 RS (992)

520 PS | 470 NM | 1.430 kg

227 km/h | 1,6 g (quer) | -1,7 g (längs)

1:57,3

KURZCHARAKTERISTIK
Straßensportler im Rennanzug – Die 911-Serienmodelle mit dem Zusatz RS stellen das Bindeglied zwischen den Straßensportwagen und den erfolgreichen GT-Rennfahrzeugen dar. Ein 911 GT3 RS ist ein Vorzeige-Athlet mit Motorsport-DNA, der sein volles Potenzial auf der Rundstrecke ausspielt, aber auch im Alltag brilliert und als Referenz in puncto Fahrdynamik gilt. 

TESTBEDINGUNGEN

  • Wetter: 25°C, trocken
  • Wagenbesetzung Personen: 2

Testwerte

  • Rundenzeit Pannonia Ring: 1:57,3
  • Topspeed: 227 km/h

ABWEICHUNGEN ZUR SERIE
Weissach-Paket

Technik

  • Motor / Zylinder / Hubraum: Benzin / B6 / 3.996 ccm
  • Nennleistung: 520 PS bei 8.250 U/min
  • Max. Drehmoment: 470 Nm bei 6.000 U/min 
  • Motorbauart: 6-Zylinder-Boxer-Saugmotor
  • Antrieb / Getriebe: Hinterrad / 7-Gang PDK
  • Leergewicht: 1.430 kg
  • Leistungsgewicht: 2,75 kg/PS
  • Reifen: MICHELIN Pilot Sport CUP 2 R | 275/35 ZR20 vorne | 335/30 ZR21 hinten

FAHRLEISTUNGEN (WERKSANGABEN)

  • Topspeed (PDK): 312 km/h 
  • 0-100 km/h: 3,2 sec

LISTENPREIS 
ab EUR 347.793,-- (ohne Weissach-Paket)
ab EUR 403.559,-- (mit Weissach-Paket)

Markos Statement

Der neue Porsche 911 GT3 RS steht für Präzision auf höchstem Niveau. Der aktuelle 992 stellt die 7. Generation dar, ist 1.430 Kilogramm leicht und mit dem Vierliter-Boxermotor und 520 PS der aktuell stärkste Saugmotor-Porsche. Entwickelt auf Basis des 911 GT3 und dessen Rennsportbruder GT3 Cup legt der RS seinen Focus klar auf beste Rundstrecken-Performance. Die neue Fahrwerksabstimmung und die daran angepasste Hinterachslenkung unterstützt den fahraktiven Charakter und sorgt gleichzeitig für mehr Stabilität. 
Die breite 911 Turbo-Karosserie mit Magnesiumdach und RS-spezifischen aerodynamischen Anbauteilen unterstreicht den Anspruch als rennsportnahe Fahrmaschine, während die aerodynamische Abstimmung mit dem RS-spezifischen Heckflügel den Gesamtabtrieb bei 200 km/h auf 144 Kilogramm erhöht – 75 kg mehr als beim 911 GT3. Trotzdem schafft der GT3 RS eine Höchstgeschwindigkeit von 312 km/h.

Das im Testwagen verbaute optionale Weissach-Paket umfasst ein Leichtbau-Dach aus Sichtcarbon, Magnesiumräder, Stabilisatoren aus Kohlefaser, eine Leichtbau-Fronthaube in Sichtcarbon, einen verschraubten Titan-Überrollkäfig hinten sowie SportDesign-Außenspiegel mit Oberschalen in Sichtcarbon. In Verbindung mit den ebenfalls optionalen Magnesiumrädern sinkt das Gewicht des 911 GT3 RS somit um rund 30 kg.

Dementsprechend gespannt war ich, wie der aktuell GT3 RS auf der Rennstrecke performt. Und ich kann nur sagen: Der neue GT3 RS setzt wieder einmal Maßstäbe und gilt weiterhin als Referenzmarke für High-Sportwagen. Sitze, Ergonomie, Lenkrad und Bedienelemente sind, wie man es von Porsche gewöhnt ist, perfekt. Der größte Unterschied im Vergleich zum GT3 sind sicherlich die CUP-ähnlich hart zupackende Bremse, das neue Aerodynamik-Konzept sowie das voll darauf abgestimmte Fahrwerk und die Leichtbauweise. Die Nähe zum Motorsport und damit zum 911 GT3 Cup bestimmt alle fahrdynamisch relevanten Eigenschaften des neuen Hochleistungssportwagens. So sind beispielsweise die Abtriebswerte von 911 GT3 RS und 911 GT3 Cup deutlich höher als die des 911 GT3. Der Gesamtabtrieb des RS-Modells beträgt 144 kg bei 200 km/h. Damit generiert das RS-Modell doppelt so viel Anpressdruck wie der 911 GT3 (69 Kilogramm bei 200 km/h). Das Resultat ist ein deutlich höherer aerodynamischer Grip, der für den Einsatz auf der Rundstrecke entscheidend ist und an den man sich durchaus erst einmal gewöhnen muss, um Vertrauen in diese unglaubliche Grip-Steigerung zu fassen. Neben den rein mechanischen Komponenten der Bremsanlage spielt auch die eingesetzte Elektronik eine wichtige Rolle für die Leistungsfähigkeit der Bremse. Beim 911 GT3 RS kommt ein speziell abgestimmter Bremskraftverstärker zum Einsatz. Das Steuergerät des ABS wurde für den optionalen Einsatz auf der Rundstrecke spezifisch adaptiert. Das Porsche Torque Vectoring Plus (PTV Plus) wurde speziell auf den neuen 911 GT3 RS zugeschnitten und arbeitet mit einer elektronisch geregelten, vollvariablen Hinterachs-Quersperre. Auf der Rundstrecke stabilisiert das System vor allem das Heck und ermöglicht es dem Fahrer dadurch, sich an den Grenzbereich heranzutasten. Bei der Motorleistung überflügelt der neue 911 GT3 RS zwar den 911 GT3 um 15 kW (20 PS) und auch sein Rennsport-Pendant den 911 GT3 Cup, trotzdem: Der Saugmotor stößt, im Vergleich zu seinen aufgeladenen Konkurrenten, mit deutlich mehr Motorleistung, physikalisch an seine Leistungs-Grenzen. Umso faszinierender ist die Rundenzeit: 1:57,3 in Doppelbesetzung! Die nagelneuen MICHELIN CUP 2 R Reifen hatten sicherlich einen nicht unwesentlichen Anteil an der unglaublich schnellen Rundenzeit, aber genau dafür wurden sie ja entwickelt. Nichtsdestotrotz handelt es sich beim aktuellen GT3 RS um eine Fahrmaschine, die zeigt was möglich ist, und so schnell sicherlich nicht vom Thron zu stoßen ist!

FAZIT: Das Revier des GT3 RS ist eindeutig die Rundstrecke! Noch nie war ein GT3 RS so nah an der Rennversion, der als Vorbild dienenden CUP-Modelle. Auch wenn geschätzt eine Sekunde auf die neuen speziell für den GT3 RS entwickelten MICHELIN CUP 2 R Reifen zurückzuführen sind, dieses Fahrzeug performt – dank Aero, den unglaublich hart zupackenden Bremsen und dem ausgefeilten Fahrwerks-Setup – wie kein anderes Straßenauto! Die Alltagstauglichkeit ist aber nicht nur auf Grund des fehlenden Kofferraums nur mehr für absolute Puristen gegeben. Aber für einen „Daily Driver“ bietet Porsche mit dem normalen GT3 oder den restlichen 911er Modellen ausreichend Alternativen an.

Zu guter Letzt: Vielen Dank an unseren Kunden für die Zur­ver­fü­gung­stel­lung seines grandiosen Vorzeigeathleten!