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McLaren Artura

680 PS | 720 NM | 1.498 kg

239 km/h 

2:02,6

KURZCHARAKTERISTIK
Zwei Herzen schlagen in seiner Brust. Der Artura ist einer der ersten Plug-In-Hybriden unter den Supersportwagen. Ultraleichte Supersportwagen-Technik, atemberaubende elektrifizierte Leistung und Agilität sorgen für ein einzigartiges Fahrerlebnis. Sein zu Hause: sowohl die Straße als auch die Rennstrecke!

TESTBEDINGUNGEN

  • Wetter: 29°C, trocken
  • Wagenbesetzung Personen: 2

Testwerte

  • Rundenzeit Pannonia Ring: 2:02,6
  • Topspeed: 239 km/h

ABWEICHUNGEN ZUR SERIE
keine

Technik

  • Motor: M630, 120° V6, 3.0L (2,993cc) Twin Electrically-Actuated Turbochargers, Dry Sump
  • Nennleistung: 680 PS bei 7.500 U/min
  • Max. Drehmoment: 720 Nm bei 2.250 U/min
  • Batterie & E-Motor: Axialflussmotor & Refrigerant Cooled Li-ion, 7.4 kW/H 
  • Antrieb / Getriebe: Hinterrad / 8-Gang + E-Reverse Seamless Shift Gearbox (SSG)
  • Leergewicht: 1.498 kg
  • Leistungsgewicht: 2,20 kg/PS
  • Reifen: PIRELLI P Zero Corsa  | 235/35 ZR19 vorne | 295/35 ZR20 hinten

FAHRLEISTUNGEN (WERKSANGABEN)

  • Topspeed: 330 km/h 
  • 0-100 km/h: 3,0 sec

LISTENPREIS 
ab EUR 240.000,--

Markos Statement

McLaren gehört aktuell sicherlich zu den Exoten am heimischen Sportwagenmarkt. Stefan Ziegelbauer und sein Team haben sich zum Ziel gesetzt, das zu ändern: Anfang des Jahres ist in Wien die neuste, europäische Niederlassung McLarens eröffnet worden, als erster Showroom in Zentraleuropa, der über eine kleine Kaffeebar und das "Woking Window" verfügt. McLaren Wien bietet auf 450 qm seinen ausgewählten Kunden eine Reihe von McLaren-Modellen an, darunter den brandneuen und äußerst begehrten Hybrid-Supersportwagen McLaren Artura, sowie Markenartikel und Accessoires. Ergänzend zu dem neuen Showroom gibt es ein etwa 300 Quadratmeter großes, modernes Servicezentrum.

Herauszufinden, ob der neue Artura seinem Titel als „Hochleistungs-Hybrid-Supersportwagen“, wie McLaren ihn nennt, gerecht wird, war die Mission meiner aktuellen Hotlap. Speziell im Vergleich zum „Referenz-Sportwagen“ Porsche. Temperaturen, die in Richtung 30 Grad gingen, sowie die aufgezogenen PIRELLI P Zero Straßenreifen warfen die Frage auf, ob der Hinterrad-angetriebene Artura dennoch genug Traktion aufbauen kann, um seine Systemleistung von 680 PS zu seinem Vorteil zu nutzen. Ist er wirklich so schnell wie er aussieht, denn optisch kommt der neue Artura eindeutig als extremer Dynamiker rüber!

Ebenso interessant: wie harmonieren der 3 Liter V6 und der E-Motor? Eines vorweg: sie ergänzen einander perfekt! Während die zwei Turbolader noch nach Luft schnappen, setzt der Axialfluss-Motor ein, um den Artura nach vorne zu katapultieren, bevor der Benziner wieder die Herrschaft übernimmt. Zwischen 4.000 und 8.500 U/min sorgt der E-Motor bei Bedarf für Extra-Boost! Das situativ und schnell schaltende Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe sorgt auch im Automatikmode für tadellose Gangwechsel. Für die HOTLAPS wähle ich allerdings immer das sportlichste Setup und manuelle Gangwahl, was im Falle des Artura heißt: ESP off, Trackmode, Manual.

Schon nach den ersten Kurven wird klar: hier handelt es sich eindeutig um einen extrem schnellen Supersportwagen, der Dank Leichtbauweise gerade mal knapp unter 1.500 kg auf die Waage bringt. Das Getriebe schaltet perfekt, die Bremsen packen fest und gut dosierbar zu und an Leistung mangelt es dem Artura sowieso nicht. Wer seinen McLaren auch auf der Rennstrecke bewegen möchte, sollte auf jeden Fall die optionalen Club-Sportsitze wählen. Das Zusammenspiel der beiden Antriebe passt im Dynamikmodus perfekt, im Trackmode könnte es etwas „smoother“ sein, da sich das Drehmoment eher abrupt erhöht und ungewollten Überschuss erzeugt. Unterm Strich fühlt sich das Auto aber zu keiner Zeit überfordert an und gehört zu jenen wenigen Sportwagen, die einen Trackday stressfrei absolvieren können. Im Vergleich zu den LT-Modellen von McLaren fährt sich der Artura etwas „gesitteter“, liefert aber ab, was die Performance generell betrifft. Die Leistung ist beeindruckend: Auf der Start-Ziel-Geraden überflügelt der Artura mit 239 km/h Top-Speed den Porsche 911 turbo um 5km/h!

FAZIT: Der Artura verdient sich den Titel Supersportwagen. Mit 2:02,6 lässt er sogar den aktuellen GT3 992 knapp hinter sich! Auf Straßenreifen! Mit Semis hat er sicherlich Potenzial auf 2:00 und wäre damit das zweitschnellste getestete Serienauto, das sich nur dem „Maß aller Dinge“ dem GT3 RS geschlagen geben müsste. Wo er definitiv ALLE schlägt, ist beim Preis-Leistungs-Verhältnis: Der Artura ist dank Plug-In-Hybrid-Antrieb und einer E-Reichweite von 31 Kilometern von der NoVA befreit, weil er im WLTP-Mix nur 5,5 Liter verbraucht. Auf Grund der Hybrid-Technologie und der daraus resultierenden Besteuerung kostet der Artura mit Preisen ab EUR ca. 240.000,-- in Österreich nur etwa die Hälfte eines GT3 RS oder eines McLaren 750S. Emotional würde ich den Artura, trotz der deutlich höheren Performance, eher in Richtung des Porsche GTS einreihen, womit er quasi den „Alleskönner mit Trackdaytauglichkeit“ darstellt. Allerdings hat McLaren ab Juli-Auslieferung hinsichtlich Sound und Fahrwerk Optimierung angekündigt, samt 20 PS on top, vielleicht kommt dann noch das Quäntchen Emotion dazu, dass ihn endgültig zum GT3 – Terminator werden lässt!