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Mercedes-AMG GT R

650 PS | 750 NM | 1.560 kg

243 km/h | 1,24 g (quer) | -1,19 g (längs)

2:05,2

KURZCHARAKTERISTIK
Der Mercedes-AMG GT R ist die Straßenversion des Rennwagens GT 3. Mit der Fabelrundenzeit von 7.11 Minuten verdrängt er 2016 den Porsche 918 Spyder von der Spitze und war somit bei seinem Erscheinen das schnellste Serienfahrzeug, das sport auto je auf der Nordschleife gemessen hat.

TESTBEDINGUNGEN

  • Wetter: 25°C, sonnig
  • Wagenbesetzung Personen: 2

Testwerte

  • Rundenzeit Pannonia Ring: 2:05,2
  • Topspeed: 243 km/h

ABWEICHUNGEN ZUR SERIE
Leistungssteigerung 650 PS / 750Nm (Serie: 585 PS / 700 Nm)

Technik

  • Motor / Zylinder / Hubraum: Benzin / V8 / 3.982 ccm
  • Nennleistung: 650 PS bei 6.250 rpm
  • Max. Drehmoment: 750 Nm 
  • Motorbauart: Bi-Turbo
  • Antrieb / Getriebe: Heck / AMG SPEEDSHIFT 7‑Gang Doppelkupplungsgetriebe 
  • Leergewicht: 1.560 kg
  • Leistungsgewicht: 2,4 kg/PS
  • Reifen: MICHELIN Pilot Sport Cup 2 | VA: 275/35 ZR19 |
    HA: 325/30 ZR 20

FAHRLEISTUNGEN (WERKSANGABEN)

  • Topspeed: 330 km/h 
  • 0-100 km/h: 3,6 sec

LISTENPREIS 
ab EUR 166.600,--

Markos Statement

Der Mercedes-AMG GT R ist die Straßenversion des Rennwagens GT 3. Mit der Fabelrundenzeit von 7.11 Minuten verdrängt er 2016 den Porsche 918 Spyder von der Spitze und war somit bei seinem Erscheinen das schnellste Serienfahrzeug, das sport auto je auf der Nordschleife gemessen hat. Dementsprechend hoch war auch meine Neugier beim aktuellen HOTLAP-Testkandidaten. Wie wird er sich am Pannoniaring schlagen, speziell im Vergleich zu unserem immer wieder als Maßstab herangezogenen Porsche GT3 RS, wie wird er sich anfühlen? Der 4 Liter-V8-Biturbo und die von sowieso nicht gerade dürftigen 585 PS auf 650 PS optimierte Leistung des Testwagens ließen keine Zweifel an ausreichend Vorschub aufkommen. Wie heißt es so schön: “Power is nothing without control!“. Mit anderen Worten: entscheidend ist das Gesamtpaket aus Antrieb, Fahrwerk, Lenkung und Bremsen.

Was beim Starten sofort auffällt ist dieser AMG-typische einzigartige Sound. Der V8 schöpft aus dem Vollen und bollert durch im Race-Modus durch die neu konzipierte Titan-Auspffanlage, die jedem Sportwagen-Enthusiasten ein Grinsen ins Gesicht zaubert. Perfekt auch Ergonomie und Seitenhalt der AMG Performance Sitze. Im Vergleich zum „kleineren Bruder“ dem GT S ist der GT R 46 vorne mm breiter, das Heck misst 57 mm mehr in der Breite. Der fest stehende Heckflügel ist Teil der umfangreich modifizierten Aerodynamik. Im Unterboden ist ein aktives Aero-Element verbaut, das automatisch ausfährt, und hinter der Frontschürze sitzt ein aktives Luftregelsystem, wobei diese sich auf dem Pannoniaring nicht in jenem Umfang auswirken wie bei der Rekordfahrt auf der Nordschleife. Die optional erhältliche Keramikbremsanlege verdient großes Lob hinsichtlich Dosierung und Bremsleistung. Auf die in vielen Tests gelobte Traktionskontrolle gehen wir in diesem Test nicht näher ein, da sämtliche elektronischen Helferleins bei Marko Kleins Hotlaps deaktiviert werden. Traktionstechnisch blieb der GT R etwas unter den Erwartungen, wobei man fairerweise erwähnen muss, dass die verwendeten MICHELIN Sport Cup 2 nicht mehr die jüngsten und besten waren. Auch das leichte Rollen über die Längsachse in den dynamischen Passagen ist etwas gewöhnungsbedürftig und vermittelt im Vergleich zum GT3 RS nicht jene Exaktheit und Präzision die man bei Porsche findet, ohne wirklich störend zu sein.

FAZIT: Im Vergleich zum AMG GT S ist der GT R deutlich näher an der Rennversion GT3 als am GTS. Er macht schon alleine wegen des Sounds riesigen Spaß. Das Fahrzeug ist stimmig und mit einer Rundenzeit von 2:05,2 unter Berücksichtigung der griptechnisch nicht mehr ganz optimalen Reifen, gleichauf mit dem 2018er GT3 RS Facelift-Modell von Porsche! Im Gegensatz zum 911er in dem man sich sofort intuitiv wohlfühlt, der die Kurven wie ein Skalpell schneidet muss man sich im GT R jede Runde quasi „erarbeiten“ was dem Fahrspaß durchaus zuträglich ist und weniger eine Frage von besser oder schlechter ist, sondern vom Fahrertyp abhängig. Im normalen Straßenbetrieb gibt sich der GT R als sportlicher GT der auch abseits der Rennstrecke Freude bereitet und eher als Option zu einem z.B. BMW M8 denn als „Rennauto“ zu sehen ist.