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BMW M4 Coupe DKG

431 PS | 550 NM | 1.615 kg

214 km/h | 1,1 g (quer) | -1,08 g (längs)

2:13,2

KURZCHARAKTERISTIK
Mit dem M4 hat erstmals in der BMW-Geschichte das auf dem 3er aufbauende Coupe eine eigene Typen-Bezeichnung bekommen um den Anspruch auf eine höhere Liga auch nummerisch zu manifestieren. Viel entscheidender aber: Der erste M3/M4 mit Turbo... und derer gleich zwei!

TESTBEDINGUNGEN

  • Wetter: 19°, trocken
  • Wagenbesetzung Personen: 2

Testwerte

  • Rundenzeit Pannonia Ring: 2:13,2 min
  • Topspeed: 214 km/h

ABWEICHUNGEN ZUR SERIE
Carbopad Rennbremsscheiben vorne Remus Sportauspuff

Technik

  • Motor / Zylinder / Hubraum: Benzin / R6 / 2.979 ccm
  • Nennleistung: 431 PS bei 5.500 rpm
  • Max. Drehmoment: 550 Nm ab 1.850 rpm
  • Motorbauart: Bi-Turbo
  • Antrieb / Getriebe: Heck / 7 Gang DKG
  • Leergewicht (EU): 1.615 kg
  • Leistungsgewicht: 3,75 kg/PS
  • Reifen: MICHELIN Pilot Supersport - 19"

FAHRLEISTUNGEN (WERKSANGABEN)

  • Topspeed: 250 km/h (abgeregelt)
  • 0-100 km/h: 4,3 sec

LISTENPREIS 
EUR 106.000,-- (inkl. Sonderausstattung)

Markos Statement

Die M3 Modelle von BMW stehen seit jeher für Sportlichkeit pur und sorgen dafür, dass die Marke mit jenem motorsportlichen Flair umgeben ist, das sie bei ihren Fans so beliebt macht. Beim aktuellen Modell haben sich zwei Dinge geändert: Die Marketingstrategen haben dem 3er Coupe einen neuen Namen verpasst, die Motorentechniker zwei Turbolader. Ist der M4 im Herzen ein „richtiger“ M geblieben? Fernab jeglicher philosophischen Diskussion, eindeutig Ja! Die beiden Turbolader und der 3 Liter-Reihen-Sechszylinder sind so perfekt aufeinander abgestimmt, dass am Saugmotorcharakter nichts verloren geht und ein Turboloch bei dem schön ausdrehenden Motor nicht spürbar ist. Was man sehr wohl merkt ist das gewaltige Drehmoment von 550 Nm, dass bereits ab 1.850 U/min anliegt und für brutalen Vorschub sorgt. Das DKG arbeitet auf der Rennstrecke perfekt, schaltet mit Zwischengas zurück und lässt den gewünschten Gang „vorwählen“. Etwas unverständlich ist allerdings, dass BMW das an sich toll arbeitende DKG durch Momentenüberhöhung beim Hochschalten künstlich auf „sportlich trimmt“, die Gangwechsel dadurch abrupt und unsanft erfolgen und für unnötige Unruhe an der Hinterachse sorgen.

Die Abstimmung generell ist leicht übersteuernd, was mir persönlich sehr zusagt, der M4 hat aber trotzdem eine ausgezeichnete Traktion, speziell in Anbetracht des gewaltigen Drehmoments. Im direkten Vergleich mit dem M2 liegt der M4 allerdings deutlich satter und weniger nervös auf der Strecke. Im Gegensatz zum kleineren Bruder M2 hat BMW dem auch M4 alles mitgegeben was für M-Feeling sorgt: Shifting-Lights, Öltemperaturanzeige, ein Drehzahlmesser mit einem variablen roten Bereich der sich bei Betriebstemperatur erhöht und zwei M-Tasten mit der sich auf Knopfdruck individuell vorkonfigurierte Set-Ups abrufen lassen. Dass der am selben Tag getestete M2 dem M4 trotz geringerer Motorleistung dennoch 1,3 Sekunden abnehmen konnte lag in erster Linie daran, dass dieser mit Semislicks bestückt war. Perfekt und BMW-Typisch sind Ergonomie, die Sportsitze und die Anordnung sämtlicher Bedienelemente und die Sitzposition. Die Lenkung ist straff und direkt und das Feedback perfekt um das Fahrzeug perfekt um den Kurs zu zirkeln. Wie der M2 kämpft leider auch der M4 mit der Standfestigkeit der Bremsscheiben: Bei harter Gangart beginnen die Original-Bremsscheiben nach wenigen Runden zu schlagen. Das Testfahrzeug war bereits mit 380mm-Carbopad-Rennbremsscheiben nachgerüstet und die Bremse hatte daher keinerlei Fading und ist sehr gut dosierbar.

FAZIT: Wenn man keine 5-köpfige Familie zu chauffieren hat, kann man den M4 durchaus als „perfekten Alleskönner mit dem gewissen Etwas für automobile Enthusiasten“ beschreiben. Ob Stadt, Bundesstraße, Autobahn oder Rennstrecke der M4 fühlt sich überall zu Hause und sorgt für jede Menge Fahrspaß. Man kann mit ihm, die nötige Selbstbeherrschung vorausgesetzt, gemütlich zum Geschäftstermin cruisen, ihn danach am Heimweg über Bergstraßen hetzen und am Wochenende auch Mal einen Ausflug auf die Rennstrecke gönnen.